"Am 11. und 12.12. 2020 fand sich das Team Leipzig zusammen, um in der Innenstadt präsent zu sein. An dem letzten Wochenende vor dem Lock-Down luden wir ohne Aufsteller und roten Teppich, lediglich mit einem kleinen Schild und zwei kleinen roten Matten, zur stillen Begegnung ein.
Es gab eine alte Frau, die das Schild las und dann einfach stehen blieb, still wurde und sich in unseren Kreis einreihte.
Es gab eine weitere Frau, die sich vorab einstimmte, die Augen schloss und in sich ging, bevor sie sich setzte.
Es gab einen jungen Mann, der lange saß und danach mit beschwingtem Gang wieder in den Strom der FussgängerInnen eintauchte.
Und es gab viele, die irritiert waren, erstaunt, befremdet, belustigt, berührt ...
Zwei vom Team konnten nicht nach Leipzig kommen und entschlossen sich, sich in der Nähe des Kölner Doms und in Halbe mit den Plätzen und den Menschen dort zu verbinden.
Am Abend tauschten wir uns per Zoomcall aus. Das war wunderbar und sehr berührend, auch, weil unsere Verbindung zueinander so spürbar war, egal wo wir am Tag gewesen waren. So kam eine Vielfalt von Eindrücken, Erfahrungen und auch Erkenntnissen zusammen.
Die gemeinsame Liebe für das Projekt hat uns dabei getragen, gewärmt und begeistert."
Anette - Team
Leipzig - August 2020
"Immer wieder überrascht es mich, was alles passieren kann, wenn man es passieren lässt!"
"Früher hätte ich mich das nie getraut, früher wäre ich vorbei gegangen, früher hätte ich mich geärgert, dass nicht zu können, früher, früher, früher … Aber FRÜHER ist nicht JETZT, das was war, ist passiert, wir können das, was geschehen ist, nicht verändern, genauso wenig können wir wissen, was in Zukunft geschehen wird! Vielleicht ist alles, was zählt, jetzt, denn nur in dem Moment, der ist, können wir leben, lieben und verändern! Als ich vor ein paar Stunden hier vorbeikam, hab ich mich wieder daran erinnert! Das Leben ist zu kurz für irgendwann! Ich möchte nicht länger auf irgendwas warten! Ich möchte mein Leben leben und jeden Moment auskosten! Und es ist egal, was früher war, es ist nie zu spät, Dinge anders zu machen! Denn wir haben jeden Moment die Möglichkeit, Veränderung zu sein! Jetzt und Jetzt und Jetzt."
Stimmen zweier Teilnehmender
München - Weißenburger Platz - 18.07.2020
Witten - 06.06.2020 - Team 5 Personen
"Wir haben heute auf einem Platz in Witten CIP wieder in den öffentlichen Raum gebracht. Es gab parallel eine Demo auf dem Platz gegen Rassismus und anderen Themen wie Sozialabbau. Es war so, als wenn wir die Widersprüchlichkeiten, die thematisiert wurden, gut bezeugen konnten. Wir haben heute ohne Teppich, aber mit Schildern CIP und vier Stühlen experimentiert. Die Menschen waren vorsichtiger und bewegten sich zielstrebiger, nicht so zahlreich und verweilten nicht so lange wie vor Corona. Wir haben mehr miteinander gesessen, wenige haben auf dem leeren Stuhl Platz genommen. Insgesamt war es eine reiche Erfahrung, es fühlt sich gut an, da und präsent zu sein. Mein Lieblingsbild ist das mit dem kleinen schwarzen Mädchen. Das Foto passt gerade so sehr zu Black lives matter und den vielen Demos weltweit!"
Adelheid - Team
Bahnhofsplatz Bern (CH) - 12.06.2020 - Team 6 Personen
"Wir sassen neben der Heiliggeistkirche (eine offene Kirche), eine Aktion zum Flüchtlingstag mit dem Thema "beim Namen nennen" hatte grosse Plakate von Flüchtlingsrettungen mit zutiefst berührenden Bildern aufgestellt, all die Passanten sowie der Treffpunkt von vielen Menschen, die tagsüber auf der Strasse leben. In diesem Umfeld haben wir den roten Teppich ausgerollt und die Stühle aufgestellt.
Bern ist am erwachen und das Tempo noch gemächlich. Es gab sehr viele berührende und nährende Begegnungen beim Sitzen oder im Gespräch rundherum. Wir waren erstaunt, wie offen die Leute waren und wie tief die Begegnungen wurden, die Gespräche - der Wunsch nach Kontakt und Begegnung.
Im Nachklingen lassen wurde uns die grosse Liebe bewusst, die da war. Das sich einlassen, Schicht für Schicht, das tief begegnen ohne Worte, das unglaubliche Wissen über beziehen können, wenn es Raum bekommt. Wie - wenn das alles immer da ist. Das es einfach Zeit und Raum braucht, damit es sich zeigen kann und darf. Ganz einfach: zwei Stühle und eine Person, die anwesend ist.
Da wir als Gruppe schon gut eingestimmt sind, konnten wir auch den Menschen begegnen, die mit ihrem Alkohol- und Drogenrausch zu uns kamen, sich hinsetzen oder in die Mitte sassen. Wir liessen es einfach geschehen, hielten gemeinsam den Raum und es entstand eine tiefe Verbindung unter uns, die uns alle tief bewegt und berührt hat. Wie ist es, sich als fühlendes Wesen zu begegnen und nicht als der Randständig, mit dem ich nichts zu tun haben möchte."
Liselotte - Team
Stubengasse Münster - 14. September 2019 - Team: 8 Personen
"Eine Frau fühlte sich nach der Begegnung ganz beglückt, weil sie die Erfahrung gemacht hatte, so angenommen worden zu sein, wie sie ist. Sie hat sich darüber gefreut, dass sie das überhaupt noch spüren kann. Eine Frau hat sich bedankt und gemeint, dass sie die Erfahrung wie ein Geschenk jetzt mit nach Hause nimmt." Klaus (Team)
Bremen Hanseatenhof 04. Mai 2019 und Marktplatz 14. September 2019 - Team: 4 Personen
"Eine Erfahrung von Kontakt mit etwas Höherem, das außerhalb von Alter, Geschlecht und Kultur ist.
Es berührt mich tief, ist hell und verbindet." Team
"Wir waren uns so ähnlich.... - das hat hier heute so sein sollen". junger Passant
Kornhausplatz Bern - 04. bis 06. Juli 2019 - Team: 8 Personen
"Ich bin beeindruckt von all den mutigen Menschen, die sich auf den leeren Stuhl gesetzt haben". Team
„Mitten im lebendigen Getriebe der Stadt ein stilles Begegnungsfeld - ein Hauch von Ewigkeit taucht auf. Vertrautes und Fremdes verschmelzen im Augenblick.“ Team
„Wenn ich in mir ruhe und du ganz bei dir bist, entsteht zwischen uns ein offener, zarter und lebendiger Raum, wo wir uns begegnen, berühren und beschenken können.“ Team
„Mir kamen vor Beachtung und Aufmerksamkeit dieses Mannes Tränen. Keine Verachtung – nur eine gemütliche, ins Gleichgewicht bringende Energie, die mich in die Mitte brachte, wow!“ Passant
„Sehr spirituelle Erfahrung, die man mindestens einmal im Leben gemacht haben sollte! Einem wildfremden Menschen so lange und intensiv in die Augen zu blicken... Ein gewaltiger Energieaustausch.“ Passant
„Die Ruhe und Begegnung war sehr intensiv. Zuerst der Kopf mit allen Fragen, Ängsten, Beurteilungen. Danach die Entspannung – und der Raum, der alles beinhaltet. Die Welt, der Mann und ich eins und auf einmal diese Herzensenergie.“ Passant
Leipzig - 15. bis 16. August 2019 - Team: 7 Personen
"Ein Raum tiefer Berührtheit, auf einer tiefen Ebene und das im öffentlichen Raum. - Einmalig."
"Wir konnten danach nicht mehr wegschauen."
"Eine Präsenz von oben wurde deutlich spürbar und mein Blick wurde klarer."